Porzellanfabrik Kalk in Eisenberg/Thüringen • Zierporzellan und andere Fertigerzeugnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945

In den 13 Jahren der nationalsozialistisch-faschistischen Führerzeit wurde von Porzellanfabriken Geschirr mit »patriotischen Motiven« verziert. Um einen Missbrauch der Parteisymbole zu verhindern, wurde bereits 1934 das Gesetz zum Schutz der nationalen Symbole in Kraft gesetzt. Dies stellte eine deutliche Markteinschränkung für Unternehmen dar und führte andererseits zu hochwertigen Produkten.
Immer wieder mal taucht heutzutage entsprechend verziertes Porzellan aus Privatbesitz aus, welches einer „Entnazifizierung“ entgangen war. In wie weit die Dekoration bei diesen Teilen durch einen „freien“ Porzellanmaler oder in Fabrikationsarbeit durch die Porzellanfabrik Kalk erfolgte, lässt sich nicht mehr bei allen Teilen nachvollziehen.
Die Farben waren das Weiß des Porzellans sowie Rot und Schwarz. Mit dem Kriegsbeginn 1939 wurde die deutsche Industrie Zug um Zug umgestellt um genug Ressourcen für den Krieg zur Verfügung zu haben, den logistischen Aufwand der Materialtransporte entsprechend dem vorhandenen Bedarf zu verbessern sowie die Hersteller vor Angriffen zu schützen. Nach eigenen Angaben in der Jubiläumsschrift von 1950 lehnten die damaligen Kalker Geschäftsführer die Herstellung von technischen Porzellanen und Kantinenporzellan für das Militär ab und erfuhren dadurch spürbaren Sanktionen z.B. durch den Abzug von Arbeitskräften und wiederkehrenden Unterbrechungen in der Versorgung mit Produktionsstoffen wie Kohle oder Kaolin.
 

Dekorationsbeispiele

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