Porzellanfabrik Kalk in Eisenberg/Thüringen • Unterglasurdekor • »Indischblau mit Halbspitz«
Informationen
Die Dekorbezeichnung »Indischblau mit Halbspitz« wurde auf diesen Seiten eingeführt, weil der offizielle Dekornamen bislang nicht bekannt ist. Aus diesem Grund wird auch über die Produktion der Porzellanfabrik Kalk hinausgeschaut, um alle bisherigen Informationen zu diesen Dekor zusammenzustellen.
Die Namensgebung in Eisenberg
Im »Indischblau mit Halbspitz«-Dekor sind vereint ein Dekorationsstil des Strohmodells (Indischblau) und der Halbspitz (Bestandteil des Kopenhagener Genres). Der offizielle Name des Dekors ist bislang nicht gesichtet - leider fehlen entsprechende Werbeunterlagen hierzu.
Indischblau mit Halbspitz als Dekormotiv
Der Dekor wurde gestempelt, anfangs allereings mit mehrenen kleinen Stempeln sowie handgemalten umlaufenden Linien, und erst später mit einem umlaufenden Vollstempel.
Märkte
Geschirr mit diesen Dekor wurde vorzugsweise exportiert nach Dänemark, andere Skandinavische Staaten, Niederlande, Deutschland (Norden).
Geschirrformen
Überwiegend dekoriert wurde die Form 420, eine Tassenform mit gerippter Au&223;enwandung, in einer nach dem II. Weltkrieg überarbeiteten Version (insbesondere der Henkel). Weiter dekoriert wurde Teile der Feston-Serie.
Zeitfenster
- Form 420:
Herstellungszeitfenster für diesen Dekor dürften die Jahre ab 1958 bis 1976 in Eisenberg gewesen sein - was sich auch in den verwendeten Porzellanmarken wiederspiegelt - und ab 1976 mit der Jäger-Porzellanmarke ggf. bis 1989 evtl. auch im Stammwerk Kahla.
Die kleinere Mokkatassenform wurde von der Porzellanfabrik Bremer & Schmidt gefertigt. - Form Feston:
Herstellungszeitfenster
Hergestellt von ca. 1958 bis 1972
Der Dekor »Indischblau mit Halbspitz« hat eine länger andauernde Tradition. Vor allem in Dänemark wurde von Royal Copenhagen das Halbspitz-Motiv mit einer Strohmodellvariante dekoriert, dem Musselmalet oder Kopenhagener Genre. Der gefertigte Dekor ist eine Entwicklung aus dem Dekormotiv des Indischblau in Verbindung mit Halbspitzelementen und wurde vorzugsweise für den skandinavischen und niederländischen Markt produziert, aber auch in der DDR selbst sowie in der Bundesrepublik Deutschland verkauft.
Sowohl der Dekor als auch die Scherbenform - Tasse, Eiform, geriffelt (Form 420) wurde von verschiedenen Eisenberger Porzellanfabriken hergestellt und dekoriert. Dies waren Bremer & Schmidt, Jäger und eben Kalk. Vergleichbares Porzellan mit der Markung »Panser« (mit drei Markenvarianten) ist bislang keiner Porzellanfabrik zuordenbar. Weiter produzierte die Porzellanfabrik Kalk Geschirre mit diesen Dekor auch auf der Speiseservice Feston-Form sowie Stella-Form. Wer ursprünglich Entwickler des Indischblau-mit-Halbspitz-Dekors war ist unklar, jedoch spielt dies mit Beginn der 1960er Jahre eine immer geringere Rolle, da bis Ende 1974 das Porzellankombinat Kahla alle Eisenberger Porzellanfabriken als Außenstellen unter dem Label »Spezialporzellan Eisenberg« unter sich vereinte und sukzessive zur Stilllegung der Porzellanwerke überging.
Mit Ausnahme der Henkelbemalung sowie die obere und die zwei unteren umlaufenden Linien bei den Tassen, wurde der Dekor gestempelt. Mit Zunahme der Automatisierung bzw. Rationalisierung wurde schließlich die Fertigung der handgemalten umlaufenden Linien zu Gunsten einer Vollstempelung des Dekors aufgegeben, bei der oberhalb und unterhalb des Henkels eine Lücke blieb. Die gerippte Oberfläche erweist sich jedoch bei der Stempelung - anders als bei Handmalerei - in so fern unvorteilhaft, als dass es hierdurch zu Unerbrechungen in der Linienführung des Dekors kam. Auf jüngeren Stücken ist die gerippte Oberflächenstuktur nur noch sehr schwach ausgeprägt oder fehlt sogar vollständig, wodurch i.d.R. problemlos durchgehende Linien möglich waren.
Es finden sich an Porzellanscherben Gedecke für Kaffee bestehend aus unterschiedlich großen Tassen und Untertasse sowie Teller mit 17 cm Durchmesser sowie ein Set für Mokka, bestehend aus Tasse und Untertasse, allesamt anfangs mit gerippter Struktur (Gebrochener Stab) auf der Tassenaußenwand und der Teller- und Untertassenfahne. Der Milchgießer und die Zuckerschale (ohne Deckel) weichen in der Form deutlich ab und eine Kanne für Kaffee oder Mokka findet sich von der Porzellanfabrik Kalk scheinbar nicht.
Auf Grund der Beliebtheit in den Exportländern wurde der Dekor unter dem Label »Jäger - original BLAU SAKS« und zuletzt unter der Marke »Kahla - Kobaltunterglasur« noch bis ca. Mitte der 1990er Jahre erfolgreich vermarktet.
Sowohl der Dekor als auch die Scherbenform - Tasse, Eiform, geriffelt (Form 420) wurde von verschiedenen Eisenberger Porzellanfabriken hergestellt und dekoriert. Dies waren Bremer & Schmidt, Jäger und eben Kalk. Vergleichbares Porzellan mit der Markung »Panser« (mit drei Markenvarianten) ist bislang keiner Porzellanfabrik zuordenbar. Weiter produzierte die Porzellanfabrik Kalk Geschirre mit diesen Dekor auch auf der Speiseservice Feston-Form sowie Stella-Form. Wer ursprünglich Entwickler des Indischblau-mit-Halbspitz-Dekors war ist unklar, jedoch spielt dies mit Beginn der 1960er Jahre eine immer geringere Rolle, da bis Ende 1974 das Porzellankombinat Kahla alle Eisenberger Porzellanfabriken als Außenstellen unter dem Label »Spezialporzellan Eisenberg« unter sich vereinte und sukzessive zur Stilllegung der Porzellanwerke überging.
Mit Ausnahme der Henkelbemalung sowie die obere und die zwei unteren umlaufenden Linien bei den Tassen, wurde der Dekor gestempelt. Mit Zunahme der Automatisierung bzw. Rationalisierung wurde schließlich die Fertigung der handgemalten umlaufenden Linien zu Gunsten einer Vollstempelung des Dekors aufgegeben, bei der oberhalb und unterhalb des Henkels eine Lücke blieb. Die gerippte Oberfläche erweist sich jedoch bei der Stempelung - anders als bei Handmalerei - in so fern unvorteilhaft, als dass es hierdurch zu Unerbrechungen in der Linienführung des Dekors kam. Auf jüngeren Stücken ist die gerippte Oberflächenstuktur nur noch sehr schwach ausgeprägt oder fehlt sogar vollständig, wodurch i.d.R. problemlos durchgehende Linien möglich waren.
Es finden sich an Porzellanscherben Gedecke für Kaffee bestehend aus unterschiedlich großen Tassen und Untertasse sowie Teller mit 17 cm Durchmesser sowie ein Set für Mokka, bestehend aus Tasse und Untertasse, allesamt anfangs mit gerippter Struktur (Gebrochener Stab) auf der Tassenaußenwand und der Teller- und Untertassenfahne. Der Milchgießer und die Zuckerschale (ohne Deckel) weichen in der Form deutlich ab und eine Kanne für Kaffee oder Mokka findet sich von der Porzellanfabrik Kalk scheinbar nicht.
Auf Grund der Beliebtheit in den Exportländern wurde der Dekor unter dem Label »Jäger - original BLAU SAKS« und zuletzt unter der Marke »Kahla - Kobaltunterglasur« noch bis ca. Mitte der 1990er Jahre erfolgreich vermarktet.
Bekannte Porzellanmarken
Die Kalker Porzellanmarke findet sich nicht durchgängig auf allen Geschirrteilen wodurch eine Firmenzuordnung wegen fehlender alleinstellender Merkmale von Scherbenform und/oder Dekor nicht möglich ist.
Anfangs wurden noch die rechtwinkelig gekreuzten Pfeile gestempelt, ab ca. 1959 dann die spitzwinkelig gekreuzten Pfeile.
Anfangs wurden noch die rechtwinkelig gekreuzten Pfeile gestempelt, ab ca. 1959 dann die spitzwinkelig gekreuzten Pfeile.